Hardehausen und die Landvolkbewegung auf dem Katholikentag in Erfurt
Die KLB Deutschland zeigt sich auf dem 103. Katholikentag erneut als Segens- und Kirchort. Sie macht die alltäglichen Lebensräume spirituell erfahrbar und zeigt auf, dass und wie Kirche eine Gemeinschaft der Gläubigen, eine Gemeinschaft des Gedächtnisses, des Sich-Besinnens auf das Wesentliche, der Sinnsuche, des Erzählens, des Zuhörens und des Feierns sein kann. In diesem Sinne lädt die KLB an ihrem Stand dazu ein, Gott und den Glauben im Alltäglichen – in diesem Jahr zum Beispiel zwischen den Kochtöpfen – zu entdecken.
„Wir wollen als Bewegung, die wir vor über 70 Jahren von den Katholikinnen und Katholiken im ländlichen Raum gegründet wurden, Räume des Glaubens öffnen.“, so der Bundesseelsorger Hubert Wernsmann. „Wir möchten erfahrbar machen, dass Gott uns in den alltäglichen Dingen begleitet, und uns mit den Besucherinnen und Besucher des Katholikentages dazu austauschen.“
Kaum etwas ist da besser geeignet als der Küchentisch, an dem so Vieles in unseren jeweiligen Leben geschieht. So lädt die KLB Deutschland in diesem Jahr zu Tischgesprächen ein. Jede und jeder ist herzlich mit dem Thema willkommen, das ihn oder sie in diesen Tagen besonders begleitet. Der Austausch mit den anderen „Gästen“, einer bunten Tischgemeinschaft eröffnet Räume des gemeinsamen Erlebens und Glaubens.
Der Stand der KLB Deutschland befindet sich auf dem Domplatz, DP-D-28. Die KLB wird vor allem von den Ehrenamtlichen und ihrem Engagement getragen. Die Standbetreuung wird von der KLB Paderborn – Freundeskreis Hardehausen übernommen. „Es ist immer wieder bewundernswert, dass sich unsere KLB-Mitglieder Urlaub nehmen und ihre Freizeit investieren, um für die KLB, für unsere Werte und Botschaften mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.“ Die stellvertretende Bundesvorsitzende der KLB, Dagmar Feldmann, selbst aus dem Erzbistum Paderborn, betont, dass ohne die Ehrenamtlichen ein Verband wie die KLB, aber vor allem die Kirche als Ganzes nicht wirken könnte. „Wir wünschen uns manches Mal, dass dies von der Institution Kirche und den dortigen Entscheidungsträgern besser gesehen und wertgeschätzt würde.“
Neben dem Stand ist die KLB mit zwei Veranstaltungen – beide am Freitagnachmittag – präsent.
„Unsere Podien bzw. Workshops greifen die Themen auf, die uns als KLB am Herzen liegen, vor allem die Frage, wie es uns gelingen kann, eine Welt mitzugestalten, in der wir nicht über die planetaren Grenzen hinaus leben, sondern unsere Verantwortung für die Welt und die nachfolgenden Generationen wahrnehmen können“., beschreibt Nicole Podlinski, die Bundesvorsitzende der KLB Deutschland, die inhaltlichen Leitlinien. „Wir freuen uns daher besonders, dass der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, unserer Einladung zur Diskussion gefolgt ist.“ Das Podium mit dem Titel „Unser täglich (Wurst-)Brot gib uns heute - Landwirtschaft als Friedensstifterin?“, das eine Kooperation mit der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) ist, wird fragen, wie und ob die Landwirtschaft zum Frieden der Welt beitragen kann? Und das angesichts der Konflikte um Land und Wasser, angesichts zunehmender Dürren und Extremwetterereignisse, geringer werdender landwirtschaftlicher Fläche und globaler Erwärmung.
Unser jeweils persönliches Verhalten steht bei dem Workshop „Mit Suffizienz in die Zukunft“ - Warum wir genügsamer werden sollten!“ im Mittelpunkt. Suffizienz ist das neue Schlagwort im täglichen Diskurs zu den aktuellen Krisen und wird direkt mit Verzicht und Verboten in Verbindung gebracht. Doch es geht um viel mehr. Mit Suffizienz oder ganz einfach mit Genügsamkeit können wir auf verschiedene Herausforderungen – Energiebedarf, Klimawandel, Ressourcenverbrauch, Artenverlust, Zeitknappheit – gleichzeitig reagieren, ohne neue Zielkonflikte hervorzurufen. Aber wie mache ich das? Was bedeutet Suffizienz für meinen Alltag? Wie kann ich andere begeistern – im Kirchenvorstand, in der Nachbarschaft, in der Kommune…?
„Wir freuen uns über die inzwischen etablierte und gute Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit (ÖNK).“, macht Dr. Kurt Kreiten, Bundesvorsitzender der KLB Deutschland , deutlich. „Mit Astrid Hake vom ÖNK und Professor Dr. Wolfgang Lucht, Klimafolgenforscher und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU), werden wir Möglichkeiten suffizienten Verhaltens aufzeigen. Wir alle können etwas tun und sei es noch so klein!“