Landpastorales Zentrum
Landpastoral trifft Dorfentwicklung: Einladung zu Austausch und Netzwerken
Sie sind engagiert in Kirche oder Dorf? In Verein oder Projekten? Sie sind Jugendliche oder Erwachsene, ehrenamtlich oder hauptamtlich unterwegs?
Landfrauen oder Schützen, Ortsvorsteher oder Mitarbeiterin einer Caritas-Konferenz, Landjugendliche oder Pfarrgemeinderatsmitglied ...
Am 14.09.2019 laden wir Sie zu einem Workshoptag in die Landvolkshochschule ein.
Unsere Leitfragen und Ziele:
- Wie kann Kirche Mitgestalter im Dorf bleiben/ werden?
- Welchen Beitrag können/ sollen/ dürfen Christen für die Entwicklung ländlicher Räume einbringen?
- Neue Kontakte knüpfen, neue Partner finden
- gemeinsame Perspektiven entwickeln
Auf dem Diözesanforum in Unna konnten wir etwa 30 sehr interessierte Gäste zu unserem Workshop begrüßen. Sie kamen aus Dortmund, Unna und Paderborn, aber auch aus mehreren kleinen Dörfern. Zum Aufwärmen gab es Fragen: Gibt es bei Ihnen noch ein Schützenfest, einen Laden, eine Bankfiliale, eine Kirche? Jeder konnte aufzeigen. Spärlicher waren die aufgezeigten Finger, als es um „schnelles Internet“ oder „Arzt“ ging. Um solche und ähnliche Schwachstellen geht es, wenn Dörfer lebendig bleiben sollen. Doch nicht nur. Prof. Joachim Faulde von der Kath. Hochschule in Paderborn berichtete von seinen Ergebnissen aus Regionalanalysen. Seine Studien beziehen sich inzwischen nicht mehr auf einzelne Dörfer, sondern auf Regionen, weil die Menschen sich nicht auf den eigenen Wohnort beschränken. Und für ländliche Regionen wurde schnell klar: „Nicht nur die Natur und die schöne Lage oder der Bäcker stehen für Lebensqualität auf dem Land, sondern auch und vor allem Beziehungsnetze.“ Dazu können die Kirchen einen wesentlichen Beitrag leisten.
Direktor Uwe Wischkony berichtete konkret von den Aktivitäten der Landvolkshochschule im Engagement für den Kreis Höxter. Ganz neue Kontakte und Netzwerke ergeben sich durch den Einsatz im LEADER-Projekt. Kirche zeige sich damit nicht nur im Binnenraum, sondern setze sich für die Entwicklung der eigenen ländlichen Heimat ein, so Wischkony. Viele Teilnehmer des Workshops steuerten ähnliche Erfahrungen bei: durch die Flüchtlingsarbeit entstanden neue Beziehungen, das ganze Dorf profitiert, wenn Immobilien zur Verfügung gestellt werden, besondere Angebote locken Menschen auch von weiter her an. Christen sind vielerorts tatsächlich Motoren der Dorfentwicklung und Impulsgeber.
Doch die Kirchen werden dadurch nicht voller. „Es braucht einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort“, mahnt Faulde an. Dieses Gesicht der Kirche im Dorf müsse kein Pfarrer oder Hauptamtlicher sein, auch ein gut vernetzter Ehrenamtlicher könne diese Aufgabe ausfüllen. „Wir müssen unser Haus verlassen und auf andere Menschen zugehen“, ermutigte Generalvikar Alfons Hardt, selbst Workshopteilnehmer.
Auf dem Diözesanforum Ende September 2017 präsentieren wir das Thema " Welchen Beitrag können/ wollen wir Christen leisten, um unser/ mein Dorf lebendig zu halten?" Samstag, 30.09.2017, um 10.00 Uhr in Zelt 1 diskutieren wir mit interessierten Teilnehmer*innen. Mit diesem Video laden wir dazu ein.
Über folgende Fragen wollen wir ins Gespräch miteinander kommen:
- Was brauchen unsere Dörfer, damit sie auch in Zukunft lebenswert bleiben?
- Wie können wir zu Dorfentwicklungen beitragen, die Gerechtigkeit und Menschlichkeit verstärken?
- Wo erleiden Menschen Ungerechtigkeiten? Wie können wir Anwalt ihrer Anliegen werden?
- Gibt es Gruppen und Personen, die sich für ähnliche Ziele wie wir einsetzen? Können wir Kontakt mit ihnen aufnehmen?
- Erleben Sie die Christen in Ihrem Ort als Motor im Dorf?
- Wie wichtig finden Sie solch ein Engagement über die eigene Gemeinde/ Pfarrei/ Pastoraler Raum hinaus? Bleibt dafür überhaupt Zeit?
Die Landvolkshochschule Hardehausen ist das landpastorale Zentrum für das Erzbistum Paderborn.
Mit Dekanatsreferenten aus ländlich geprägten Dekanaten hat sich eine Austauschrunde etabliert. Erfahrungen und Ideen, wie kirchlichen Entwicklung auf dem Land heute gehen kann, werden hier multipliziert.
Unseren Auftrag verstehen wir inzwischen über die reine Pastoral hinaus gehend: Wir engagieren uns beispielsweise für die ländliche Entwicklung im Kreis Höxter, indem wir dort Prozesse von aktivierenden Dorfkwerkstätten moderieren. Wir führen Workshops für Vereinsvorstände durch, damit sich diese "Motoren des Dorfes" fit für die Zukunft aufstellen können.