Ein Generationswechsel wird sichtbar - Sonja Wiesner und Tasja Hellwig sind neue Dozentinnen der Landvolkshochschule
Seit dem 03. Mai 2021 ist das pädagogische Team der Landvolkshochschule wieder komplett besetzt. Sonja Wiesner (25 J.) übernimmt die Theologinnen-Stelle von Monika Porrmann, Tasja Hellwig (36 J.) besetzt die seit zwei Monaten vakante (halbe) Stelle als Agrarreferentin.
Lesen Sie hier das Interview mit Sonja Wiesner.
Sonja, Du kommst aus der Oberpfalz in Bayern. Was hat Dich an dieser Stelle so gereizt, dass Du den Umzug ins Warburger Land gewagt hast?
Gleich mehreres: Zum einen hatte ich den Eindruck, dass in Hardehausen wirklich der Mensch im Mittelpunkt steht. Der Mensch, so wie er ist, mit Ecken und Kanten, mit seinen konkreten Fragen und Bedürfnissen. Hier soll eine kleine „Oase“ der Erholung und des Freiraums zur individuellen Weiterentwicklung geschaffen werden. Und auch von seiner Architektur und seiner Lage her strahlt Hardehausen genau das aus: Es ist ein Ort, an dem der Mensch innerlich zur Ruhe kommen kann. Zum anderen begeisterte mich die Kombination aus Spiritualität, Agrarwissenschaft und Persönlichkeitsbildung. Hier wird Bildungsprogramm vor allem für die Menschen „vom Land“ angeboten. Ich komme selbst aus einem kleinen Dorf mit 50 Einwohnern und bin „so richtig am Land“ aufgewachsen – zwischen Kühen, Traktoren und barocken Kirchen. Daher bin ich gespannt darauf, mit Menschen „vom Land“ zusammenzuarbeiten. Und zu erfahren, was sie hier „im hohen Norden“ so bewegt. Als ich dann im Bewerbungsgespräch noch merkte, wie sympathisch die Leute sind, hab ich mir gedacht: Das könnte Heimat für mich werden.
Du hast die Stelle von Monika Porrmann übernommen und gemerkt, dass Du in große Fußstapfen treten wirst. Was ermutigt Dich als Berufseinsteigerin dennoch, hier zu beginnen?
Die Nachfolgerin von Monika zu sein, ist sicher nicht das leichteste, denn sie hat – so ist zumindest mein Eindruck – ihre Arbeit aus tiefer Überzeugung und mit schier unerschöpflicher Energie getan. Die lange Liste an Kursen, die ich übernehmen darf, zeugt davon. Gleichzeitig war eine der ersten Dinge, die mir gesagt wurden: Eines der Mottos von Hardehausen heißt „Beständig im Wandel“. Bringe dich selbst ein, hinterfrage, probiere Neues aus. Insofern fühle ich mich ermutigt, meine eigenen Themen, meine eigene Art zu arbeiten und neue Ideen einzubringen. In der Hoffnung, dass das ein oder andere klappt. Und mit dem Willen, beständig dazuzulernen.
Erzähl uns etwas von Deinen Interessen und Hobbys: Welche Themen liegen Dir am Herzen? Womit verbringst Du gern Deine Freizeit?
Persönlich beschäftigt mich seit einiger Zeit das Thema „Nachhaltigkeit“: Wie kann ich selber nachhaltig leben, wie kann ich in die Gesellschaft positiv hineinwirken, wie kann ich zivilgesellschaftlich aktiver werden? Für mich ist Umweltengagement nicht nur eine Herzenssache, weil ich so gerne in der Natur bin, sondern auch, weil mir die Menschen so am Herzen liegen, die unter dem verschwenderischen Lebensstil massiv leiden. Wenn ich mal eine Auszeit brauche, suche ich mir eine neue Wanderroute oder chille mich mit einem Kluftinger (Allgäuer Krimi) auf die Couch. Auch die Familienbesuche in Bayern mit Highlights wie dem Silieren, Dreschen oder auch einfach Gärtnern im großen Garten meiner Eltern sind Ausgleich für mich.
Herzlichen Dank für das Interview. Für den neuen Lebensabschnitt wünschen wir Dir alles Gute und viel Freude.