Der Freundeskreis trauert um Franz-Ferdinand Kückmann-Kemper
Der Freundeskreis der LVH Hardehausen - Katholische Landvolkbewegung im Erzbistum Paderborn - trauert um den am 3. April 2024 verstorbenen Franz-Ferdinand Kückmann-Kemper.
Ferdi, wie wir ihn nannten, war ein Bauer aus Leidenschaft, tief verwurzelt in den bäuerlichen Werten und Traditionen, der diese Leidenschaft auch an seine Kinder und Enkelkinder weiter gab. Er hat den technischen Wandel in der Landwirtschaft aktiv mitgestaltet. Ihm war dabei wichtig, den heutigen Verbrauchern und Verbraucherinnen zu zeigen, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden. Dazu öffneten er und seine Frau Reinhild mit der ganzen Familie auch gerne ihren Hof. Aufgewachsen und wohnhaft auf einem traditionsreichen Bauernhof im schönen Dorf Garfeln, heute einem Ortsteil von Lippstadt, war er ein Freund und Kenner seiner heimatlichen Landschaft. Als Landwirt und Jäger gehörten für ihn Landwirtschaft und Naturschutz untrennbar zusammen. Gern zitierte er: „Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild. Waidmännisch jagt, wie sich`s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“
Ferdi war ein Bauer, dem Kreuz und Pflug zum Lebensinhalt wurden, der seinen christlichen Glauben lebte und auch zeigte. Tief beeindruckte ihn auf einer Fahrt nach Flueli (Schweiz) das Lebens- und Glaubenszeugnis des Patrons des Landvolks, des Heiligen Bruder Klaus und dessen Frau. Wohl nicht zufällig, trägt seine jüngste Tochter den schönen Vornamen Dorothee.
Ferdi wurde schon in der Landjugendzeit vom „Geist von Hardehausen“ infiziert. Hier wurde er von beeindruckenden Persönlichkeiten geprägt – stellvertretend seien Dr. Maria Jürgens und Rektor Dr. Wilhelm Kuhne genannt. In Hardehausen fühlte er sich immer sehr willkommen –„porta partet – cor magis“ - „die Tür steht offen, dass Herz noch mehr“. Als ein politisch Interessierter, gefiel ihm in Hardehausen die kontroverse Debatte und gleichzeitig die wertschätzende Diskussionskultur. Gern erzählte er von leidenschaftlichen Diskussionen, die in Hardehausen geführt wurden. Doch diskutieren allein reichte ihm nicht: „Wir müssen uns auch aktiv in der Politik engagieren ...“. So setzte er sich über Jahrzehnte auf Orts- und Kreisebene und in weiteren landwirtschaftlichen und politischen Gremien für die Landwirtschaft ein. Für seine Verdienste um den landwirtschaftlichen Berufsstand wurde ihm daher die Schorlemer Plakette verliehen.
Als Freund von Hardehausen machte er, auf Anfrage von Gerhard Wächter, auch gern im neugegründeten Freundeskreis, der Katholischen Landvolkbewegung im Erzbistum Paderborn, mit. Er engagierte sich über viele Jahrzehnte im Vorstand des Freundeskreises Hardehausen, gleichsam als „Außenminister“ hat er ihn häufig auf Landes- und Bundesebene vertreten, wie z.B. bei der Landesrunde in Düsseldorf oder als Standbetreuer auf der Grünen Woche in Berlin. Gleichzeitig wurde er nicht müde, andere für Hardehausen zu begeistern, den „Geist von Hardehausen“ muss man erlebt haben, betonte er immer wieder. Im Oktober vergangenen Jahres verabschiedete sich Ferdi auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand, um Platz für jüngere Vorstandsmitglieder zu machen.
Es gab für Ferdi auch manche Veränderungen im ländlichen Raum und in der Gesellschaft, die mit seinen Überzeugungen und Wertvorstellungen nicht immer übereinstimmten. Diesen Wandel zu verstehen, dabei half ihm eine wache, aufmerksame Neugierde, sein ehrliches und wertschätzendes Interesse an den Mitmenschen, seine kluge und kritische Beobachtungsgabe und manch gute Gespräche, Vorträge und Diskussionen, die er immer sehr schätzte.
Ferdi besaß die schöne Begabung, Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen ausführlich, aber stets interessant und humorvoll zu erzählen. Damit bereicherte er zahlreiche Begegnungen und unvergessliche Abende im Westfalenkeller.
Der Freundeskreis Hardehausen sagt Ferdi von ganzem Herzen danke für sein Engagement und die gemeinsame Zeit! Wir sind sehr traurig, dass er nun nicht mehr unter uns ist. Wir werden den lieben Verstorbenen vermissen und ihn in liebevoller Erinnerung bewahren.
Unser aufrichtiges Mitgefühl gehört seinen Kindern Ruth, Josef und Dorothee mit ihren Familien. Vielleicht können uns die Hoffnung und der Glaube ein wenig Trost schenken, dass er nun wieder mit seiner lieben Reinhild vereint ist.
Wünschen wir Ferdi, dass er nun ruhe im Frieden Gottes, in dessen Schöpfung er in seinem irdischen Leben so segensreich und dankbar wirken durfte - RIP.
Der Vorstand des Freundeskreises Hardehausen – KLB Paderborn