Wenn die Babyboomer in Rente gehen
Mit einem neuen Angebot werben wir für das Ehrenamt. Dabei nimmt das neue Projekt besonders die sogenannten Babyboomer in den Blick. Geboren vom Ende der 1940er Jahre bis 1964. Sie sind oder werden in Kürze in den Ruhestand gehen. Glaubt man Umfragen und Statistiken, planen gut zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus diesen geburtenstarken Jahrgängen, in Frührente zu gehen. Deren Abschied aus dem Beruf werde die Wirtschaft arg spüren, heißt es immer wieder. Doch ebenso der Einzelne, der sich damit konfrontiert sieht, jede Menge Zeit, aber keine Aufgabe mehr zu haben. Für das Land ein großes Potenzial, hoffen wir und wollen es zum Wohl des Einzelnen und des Dorfes heben.
Alle Weichen sind gestellt, die Fördermittel sind genehmigt. Aus LEADER-Mitteln fließen etwa 58.500 € in das Projekt, die Stadt Warburg beteiligt sich mit gut 6.000 €, den Eigenanteil von gut 24.000 € trägt das Erzbistum. Dank der Förderungen ist das dreiteilige Angebot für Interessierte kostenfrei.
Für ältere Menschen neue Gemeindegremien schaffen
„MitWirkung: partizipieren und engagieren“: Das Projekt unter der Leitung von Bernhard Eder besteht aus drei Teilen.
Zum einen werden wir in die Gemeinden des Kreises gehen, um Verwaltungen und Lokalpolitik, Parteien und städtische Gremien zu sensibilisieren. Beispielsweise zum Themenkreis Seniorenbeirat. „In den Kommunen Gremien für ältere Menschen zu schaffen“, ist unser Ziel. Wie am Beispiel des ehrenamtlichen Seniorenbeirats in Marienmünster deutlich wurde, können hier viele gute Ideen wie ein Taxirufservice entwickelt werden. Auch ein Seniorensprecher oder ein Seniorennetz wäre eine mögliche Form der Interessenvertretung und Mitwirkung. Ältere Menschen erhalten die Chance, den öffentlichen Raum in ihrem Ort zu bespielen.
Speziell an die Babyboomer richtet sich ein zweites Projekt. Neben dem Seminar „Hinterm Horizont geht es weiter“, dass wir seit Jahren angehenden Ruheständlern anbieten, sprechen wir beim neuen „MitWirkung“-Projekt gezielt Menschen an, die sich aus dem Job verabschieden und für Aufgaben im Ehrenamt gewonnen und befähigt werden sollen. Beginnend mit der Frage: „Was ist für Dich, für Euch optimal?“, soll dieser Kurs den jungen Rentner*innen helfen, neue Ideen fürs Ehrenamt zu entwickeln oder auch lang gehegte umzusetzen.
Gute Ideen entwickeln, individuelle Aufgaben finden
Im kommenden Jahr werden drei je zweitägige Workshops Anfang Mai, Anfang Juli und Mitte September Infos zu Trends im Ehrenamt und Beispiele erfolgreicher Projekte aus anderen Regionen vermitteln und Babyboomern helfen, eigene Ideen für sich und für ihren Lebensort zu entwickeln. Ist die Aufgabe gefunden, werden die Teilnehmenden gecoacht. Wie kann „mein Projekt“ umgesetzt werden, wie sind Fördermittel zu generieren, wie sich in Öffentlichkeit präsentieren, wie mit Behörden oder Sponsoren verhandeln? Später wird das in den Blick genommene Vorhaben reflektiert: Was war gut, was kann man besser machen?
Wir wollen die Menschen in und für die Dörfer fit machen, damit dort auch in Zukunft das Leben gut weitergehen kann!
Beim dritten Teilprojekt der „MitWirkung“-Reihe stehen Kommunikations- und Begegnungsorte im Mittelpunkt. Bereits in früheren Projekten haben wir den großen Bedarf an solchen Orten erkannt, denn Dorfkneipen oder Dorfläden werden immer weniger. In vielen Ortschaften der Region waren in den vergangenen Jahren auf Wunsch und Initiative der Bevölkerung Dorftreffs- und Dorfplätze entstanden. Mit diesem Teilprojekt antworten wir auf viele Anfragen und Herausforderungen mit einem gezielten Beratungs- und Coaching-Angebot.
Mit dem Projekt „MitWirkung“ wollen wir als Kirche Menschen im ländlichen Raum unterstützen, wir wollen sie darin begleiten, Sinnhaftes zu tun und sich dabei für Mitmenschen zu engagieren.
Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Projektseite.